Megan Thee Stallion

Megan Thee Stallion erzählt gern die Geschichte, sie hätte das Mikro nur deshalb in die Hand genommen, um einen Typen zu beeindrucken. Sie habe zuvor zwar Texte geschrieben, dies aber zunächst vor der Öffentlichkeit versteckt gehalten. Aber dann kam das College. Irgendeine Party, auf der ein paar Jungs Freestyles kickten. Ein paar Drinks taten ihr Übriges. „Ich wusste nicht, was dabei herauskommen würde“, erzählte Megan Apple Music 2019, „aber ich wusste, dass ich nicht schwach wirken würde.“ Aus dieser Situation heraus entstand eine clevere, witzige, nicht immer ganz jugendfreie und selbstbewusste Rapperin. Eine Art Avatar für überbordendes Selbstbewusstsein, ein Hot Girl, gekommen, um „Hotness“ inklusiv zu gestalten. Geboren 1995 als Megan Pete, wuchs die Rapperin in Houston, Texas mit hartem Südstaaten-Hip-Hop auf: Three 6 Mafia und UGK, ganz besonders Pimp C. Einige Jahre später gingen direkt Megans erste gefilmte Cyphers viral. Ihre Präsenz war schlicht überwältigend – und ihr Flow wahnsinnig präzise. Seitdem tragen die Songs von Megan Thee Stallion einerseits die Geschichte von Houston Rap in die ganze Welt, aber auch den Trash Talk von Lil’ Kim und The Notorious B.I.G. Wie diese beiden Legenden vor ihr hat sie einen Comic-haften Charakter erschaffen, der uns dieselben Dinge auf verschiedenste Art und Weise erzählen kann. „Put him on his knees, give him somethin’ to believe in“, rappt die Up Next-Künstlerin und Apple Music Awards Breakthrough Artist of the Year von 2020 auf Cardi Bs „WAP“. Von einem Mauerblümchen kann wahrlich keine Rede sein.