„Ramoche-Tempel“ – Versionsunterschied

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Der '''Ramoqê-Tempel''' ist einer der wichtigsten Tempel des [[Vajrayana|tibetischen Buddhismus]]. Er befindet sich in der Altstadt von [[Lhasa]], der Hauptstadt des [[Autonomes Gebiet Tibet|Autonomen Gebietes Tibet]] der [[Volksrepublik China]].
Der '''Ramoche-Tempel''' ({{boS||WYLIE=ra mo che dgon pa}}) ist einer der wichtigsten Tempel des [[Buddhismus in Tibet|tibetischen Buddhismus]]. Er befindet sich in der Altstadt von [[Lhasa]], der Hauptstadt des [[Autonomes Gebiet Tibet|Autonomen Gebietes Tibet]] der [[Volksrepublik China]].


== Entstehungsgeschichte ==
Der Ramoqê-Tempel wurde im achten Jahrhundert für die [[Shakyamuni]]-Statue Jowo Migyoi Dorjê ''(jo bo mi bskyod rdo rje)'' errichtet, die König [[Songzain Gambo]]s chinesische Braut [[Wen Cheng]] nach Tibet brachte. Diese Statue stellt Shakyamuni im Alter von acht Jahren dar und wurde nach dem Tod von Songzain Gambo das Hauptheiligtum des [[Qokang]]-Tempels; im Ramoqê-Tempel wurde die [[Akshobhya]]-Bronzestatue Jowo Yixin Norbu ''(jo bo yid bzhin nor bu)'' aufgestellt, die Songzain Gambos nepalesische Braut [[Bhrikuti]] ''(khri btsun)'' nach Tibet gebracht haben soll und die sich ursprünglich im Qokang-Tempel befand. Nach einem Bericht des [[V. Dalai Lama]] soll der Ramoqê-Tempel noch vor dem Qokang-Tempel errichtet worden sein. Das bis heute erhaltene Bauwerk stammt allerdings wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert.
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Der Ramoche-Tempel wurde im achten Jahrhundert für die [[Shakyamuni]]-Statue [[Jowo Rinpoche|Jowo Mikyö Dorje]] (tib.: ''jo bo mi bskyod rdo rje'') errichtet, die König [[Songtsen Gampo]]s chinesische Braut [[Wen Cheng (Prinzessin)|Wen Cheng]] im 7. Jahrhundert n. Chr. nach Tibet brachte. Diese Statue stellt Shakyamuni im Alter von acht Jahren dar und wurde nach dem Tod von Songtsen Gampo das Hauptheiligtum des [[Jokhang]]-Tempels; im Ramoche-Tempel wurde die [[Akshobhya]]-Bronzestatue Jowo Yishin Norbu (tib.: ''jo bo yid bzhin nor bu'') aufgestellt, die Songtsen Gambos nepalesische Braut [[Bhrikuti]] nach Tibet gebracht haben soll und die sich ursprünglich im Jokhang-Tempel befand. Nach einem Bericht des [[Ngawang Lobsang Gyatsho|5. Dalai Lama]] soll der Ramoche-Tempel noch vor dem Jokhang-Tempel errichtet worden sein. Das bis heute erhaltene Bauwerk stammt allerdings wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert.


== Geschichte des Tempels ab dem 9. Jahrhundert n. Chr. ==
Mit dem Niedergang des Buddhismus im 9. Jahrhundert verfiel auch der Ramoqê-Tempel. Im Jahr 1474 wurde er als Obere Tantrische Fakultät eingeweiht. Der Tempel und die berühmte [[Buddha]]-Statue wurden während der [[Kulturrevolution]] schwer beschädigt. Nach dem Sturz der „[[Viererbande (China)|Viererbande]]“ fanden Lamas den unteren Teil der Statue zufällig in einer Schrott-Sammelstelle, und Ende 1982 fanden Regierungsbeamte des Autonomen Gebietes Tibet im Palastmuseum (der [[Verbotene Stadt|Verbotenen Stadt]]) in [[Beijing]] den oberen Teil der Statue, der dort nach dem Ende der Kulturrevolution sichergestellt worden war.<ref>[[Friedemann Berger]]: ''Gesichter Tibets''. Beijing, [[Verlag für fremdsprachige Literatur (Beijing)|Verlag für fremdsprachige Literatur]] 2002, ISBN 7-119-01343-2, S.&nbsp;175–176.</ref> Die Statue wurde unter Aufsicht des X. [[Panchen Lama]] wieder zusammengesetzt bzw. rekonstruiert und 1985 wieder eingeweiht.
[[Datei:Ramoche-Tempel Schuh 2007.JPG|mini|links|Der Ramoche-Tempel]]
Mit dem Niedergang des Buddhismus im 9. Jahrhundert verfiel auch der Ramoche-Tempel. Im Jahr 1474 wurde er als „[[Obere Tantrische Fakultät]]“ eingeweiht. Der Tempel und die berühmte [[Buddha]]-Statue wurden während der chinesischen [[Kulturrevolution]] schwer beschädigt. In der großen Tempelhalle befand sich bis Februar 1985 nur noch ein riesiges Porträt von [[Mao Tsetung]]. Die Mönchsquartiere waren in Wohnungen für Familien umgewandelt worden. Nach dem Sturz der „[[Viererbande]]“ fanden Lamas den unteren Teil der Statue zufällig in einer Schrott-Sammelstelle, und Ende 1982 fanden Regierungsbeamte des Autonomen Gebietes Tibet im Palastmuseum (der [[Verbotene Stadt|Verbotenen Stadt]]) in [[Peking]] den oberen Teil der Statue, der dorthin nach dem Ende der Kulturrevolution verbracht worden war.<ref>[[Friedemann Berger]]: ''Gesichter Tibets.'' Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 2002, ISBN 7-119-01343-2, S.&nbsp;175–176.</ref> Die Statue wurde unter Aufsicht des [[Penchen Chökyi Gyeltshen|10. Panchen Lama]] wieder zusammengesetzt bzw. rekonstruiert und 1985 wieder eingeweiht.


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Der [[tibetische Sprache|tibetische]] Name ''Ramoqê'' bedeutet „große Ziege“, denn der Legende nach soll eine [[Ziegen|Ziege]] geholfen haben, einen See aufzufüllen und trockenzulegen, der sich ursprünglich an der Stelle befunden haben soll.
== Bedeutung des Namens ==
Eine Erklärung besagt, dass der [[Tibetische Sprache|tibetische]] Name 'Ra-mo-che' „große Ziege“ bedeutet. Dies stützt sich auf eine Legende, nach der eine [[Ziegen|Ziege]] geholfen habe, einen See aufzufüllen und trockenzulegen, der sich ursprünglich an der Stelle des heutigen Tempels befunden haben soll.


Tatsächlich ist bei der Erklärung der Wortbedeutung zu berücksichtigen, dass die alte Bezeichnung von Lhasa (tib.: ''Ra-sa'') „umzäunter Ziegenplatz“ war und 'Ramoche' deshalb nichts weiter als eine große Ziegenweide bezeichnet haben dürfte.
Der [[chinesische Sprache|chinesische]] Name des Ramoqê-Tempels, ''Xiǎozhāo Sì'' 小昭寺, stellt eine enge Verbindung mit dem Qokang-Tempel, chinesisch ''Dàzhāo Sì'' 大昭寺, her. Das Wort ''zhāo'' 昭 ist hier eine lautliche Übernahme des Mongolischen ''joo'', d.h. [[Tathagata]]; die beiden Tempel heißen also Kleiner bzw. Großer Tathagata-Tempel.


Der [[Chinesische Sprache|chinesische]] Name des Ramoche-Tempels, 'Xiǎozhāo Sì' 小昭寺, stellt eine enge Verbindung mit dem Jokhang-Tempel, chinesisch 'Dàzhāo Sì' 大昭寺, her. Das Wort 'zhāo' 昭 ist hier eine lautliche Übernahme des Tibetischen 'Jowo' (tib.: ''jo bo''; „Herr“) und ist eine Bezeichnung des [[Tathagata]]; die beiden Tempel heißen also im Chinesischen Kleiner- bzw. Großer Tathagata-Tempel.
In der Versammlungshalle befinden sich 27 Löwenstatuen. In einer Glasvitrine sind Statuen von Zongkaba und seinen wichtigsten Schülern aufgestellt. An der linken Wand befinden sich Statuen der drei Medizingottheiten [[Guhyasamaja]], [[Chakrasamvara]] und Bhairab. Im Obergeschoss gibt es eine Kapelle, in der Buddha als [[Naga (Mythologie)|Naga]]-König dargestellt ist, umgeben von 16 Weisen; in einer weiteren Kapelle befinden sich Darstellungen der acht Medizinbuddhas und eine Ausgabe des Gangyur ''(bka’ ’gyur)'', der tibetischen Version der Worte Buddhas.


== Heutiges Inventar des Tempels ==
Der Ramoqê-Tempel steht seit 2001 auf der Liste der [[Denkmäler der Volksrepublik China (Tibet)|Denkmäler der Volksrepublik China]] (5-411).
In der Versammlungshalle befinden sich 27 Löwenstatuen. In einer [[Vitrine]] sind Statuen von [[Tsongkhapa]] und seinen wichtigsten Schülern aufgestellt. An der linken Wand befinden sich Statuen der drei Medizingottheiten [[Guhyasamaja]], [[Chakrasamvara]] und ''Bhairab''. Im Obergeschoss gibt es eine Kapelle, in der Buddha als [[Naga (Mythologie)|Naga]]-König dargestellt ist, umgeben von 16 Weisen; in einer weiteren Kapelle befinden sich Darstellungen der acht Medizinbuddhas und eine Ausgabe des Kanjur (tib.: ''bka' 'gyur''), des 1. Teils des tibetischen Kanons, der Schriften mit den Worten Buddhas enthält.

Der Ramoche-Tempel steht seit 2001 auf der Liste der [[Denkmäler der Volksrepublik China (Tibet)|Denkmäler der Volksrepublik China]] (5-411).


== Literatur ==
== Literatur ==
* Wāng Yǒngpíng 汪永平: ''Lāsà jiànzhù wénhuà yíchǎn'' 拉萨建筑文化遗产 (''Architektonisches Kulturerbe in Lhasa''; Nanjing, Dōngnán dàxué chūbǎnshè 东南大学出版社 2005), ISBN 7564100249.
* Wāng Yǒngpíng 汪永平: ''Lāsà jiànzhù wénhuà yíchǎn'' 拉萨建筑文化遗产 (''Architektonisches Kulturerbe in Lhasa.'' Nanjing, Dōngnán dàxué chūbǎnshè 东南大学出版社 2005), ISBN 7-5641-0024-9.
* Françoise Pommaret: ''Lhasa in the Seventeenth Century. The Capital of the Dalai Lamas'' (Leiden/Boston/Köln, Brill, 2003), ISBN 9004128662.
* Françoise Pommaret: ''Lhasa in the Seventeenth Century. The Capital of the Dalai Lamas.'' Brill, Leiden / Boston / Köln 2003, ISBN 90-04-12866-2.
* Stephen Batchelor: ''The Tibet Guide.'' London 1987, ISBN 0-86171-046-0.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*{{Commons|Ramoche|{{PAGENAME}}}}
{{Commonscat|Ramoche Temple|Ramoche-Tempel}}
* [http://www.china.org.cn/german/213148.htm Tempel in Tibet restauriert] ([[Xinhua]]/China.org.cn, 26. Dezember 2005)
*[http://www.thdl.org/xml/show.php?xml=collections/history/hsct/sites/hsctregions.xml&div=hsct5705&m=hp Ra mo che] (Tibetan and Himalayan Digital Library)
* {{Webarchiv|url=http://www.3dtourchina.com/dest/scenic/3534-215 | archive-is=20130419064226 | text=Ramoche Temple}} (englisch)
*[http://info.tibet.cn/newzt/rsxzzt/xzsm/t20050705_40364.htm Xiǎozhāo Sì 小昭寺] (China Tibet Information Center)
*[http://www.china.org.cn/german/213148.htm Tempel in Tibet restauriert] ([[Xinhua]]/China.org.cn, 26. Dezember 2005)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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[[Kategorie:Buddhistischer Tempel in China]]
[[Kategorie:Nationale historische Stätte oder Kulturgut unter staatlichem Schutz]]
[[Kategorie:Lhasa]]


[[Kategorie:Buddhistischer Tempel in der Volksrepublik China]]
[[cs:Ramočhe]]
[[Kategorie:Nationales Kulturdenkmal der Volksrepublik China]]
[[en:Ramoche Temple]]
[[fr:Ramoché]]
[[Kategorie:Lhasa]]
[[Kategorie:Bauwerk in Tibet]]
[[nl:Ramoche]]
[[Kategorie:Religion (Tibet)]]
[[zh:小昭寺]]

Aktuelle Version vom 18. Januar 2023, 14:10 Uhr

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ར་མོ་ཆེ་དགོན་པ་
Wylie-Transliteration:
ra mo che
Offizielle Transkription der VRCh:
Ramoqê
THDL-Transkription:
Ramoché
Andere Schreibweisen:
Ramochey
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
小昭寺
Vereinfacht:
小昭寺
Pinyin:
Xiǎozhāo Sì

Der Ramoche-Tempel (tibetisch) ist einer der wichtigsten Tempel des tibetischen Buddhismus. Er befindet sich in der Altstadt von Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebietes Tibet der Volksrepublik China.

Entstehungsgeschichte

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Jowo Mikyö Dorje Ramoche-Tempel

Der Ramoche-Tempel wurde im achten Jahrhundert für die Shakyamuni-Statue Jowo Mikyö Dorje (tib.: jo bo mi bskyod rdo rje) errichtet, die König Songtsen Gampos chinesische Braut Wen Cheng im 7. Jahrhundert n. Chr. nach Tibet brachte. Diese Statue stellt Shakyamuni im Alter von acht Jahren dar und wurde nach dem Tod von Songtsen Gampo das Hauptheiligtum des Jokhang-Tempels; im Ramoche-Tempel wurde die Akshobhya-Bronzestatue Jowo Yishin Norbu (tib.: jo bo yid bzhin nor bu) aufgestellt, die Songtsen Gambos nepalesische Braut Bhrikuti nach Tibet gebracht haben soll und die sich ursprünglich im Jokhang-Tempel befand. Nach einem Bericht des 5. Dalai Lama soll der Ramoche-Tempel noch vor dem Jokhang-Tempel errichtet worden sein. Das bis heute erhaltene Bauwerk stammt allerdings wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert.

Geschichte des Tempels ab dem 9. Jahrhundert n. Chr.

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Der Ramoche-Tempel

Mit dem Niedergang des Buddhismus im 9. Jahrhundert verfiel auch der Ramoche-Tempel. Im Jahr 1474 wurde er als „Obere Tantrische Fakultät“ eingeweiht. Der Tempel und die berühmte Buddha-Statue wurden während der chinesischen Kulturrevolution schwer beschädigt. In der großen Tempelhalle befand sich bis Februar 1985 nur noch ein riesiges Porträt von Mao Tsetung. Die Mönchsquartiere waren in Wohnungen für Familien umgewandelt worden. Nach dem Sturz der „Viererbande“ fanden Lamas den unteren Teil der Statue zufällig in einer Schrott-Sammelstelle, und Ende 1982 fanden Regierungsbeamte des Autonomen Gebietes Tibet im Palastmuseum (der Verbotenen Stadt) in Peking den oberen Teil der Statue, der dorthin nach dem Ende der Kulturrevolution verbracht worden war.[1] Die Statue wurde unter Aufsicht des 10. Panchen Lama wieder zusammengesetzt bzw. rekonstruiert und 1985 wieder eingeweiht.

Bedeutung des Namens

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Eine Erklärung besagt, dass der tibetische Name 'Ra-mo-che' „große Ziege“ bedeutet. Dies stützt sich auf eine Legende, nach der eine Ziege geholfen habe, einen See aufzufüllen und trockenzulegen, der sich ursprünglich an der Stelle des heutigen Tempels befunden haben soll.

Tatsächlich ist bei der Erklärung der Wortbedeutung zu berücksichtigen, dass die alte Bezeichnung von Lhasa (tib.: Ra-sa) „umzäunter Ziegenplatz“ war und 'Ramoche' deshalb nichts weiter als eine große Ziegenweide bezeichnet haben dürfte.

Der chinesische Name des Ramoche-Tempels, 'Xiǎozhāo Sì' 小昭寺, stellt eine enge Verbindung mit dem Jokhang-Tempel, chinesisch 'Dàzhāo Sì' 大昭寺, her. Das Wort 'zhāo' 昭 ist hier eine lautliche Übernahme des Tibetischen 'Jowo' (tib.: jo bo; „Herr“) und ist eine Bezeichnung des Tathagata; die beiden Tempel heißen also im Chinesischen Kleiner- bzw. Großer Tathagata-Tempel.

Heutiges Inventar des Tempels

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In der Versammlungshalle befinden sich 27 Löwenstatuen. In einer Vitrine sind Statuen von Tsongkhapa und seinen wichtigsten Schülern aufgestellt. An der linken Wand befinden sich Statuen der drei Medizingottheiten Guhyasamaja, Chakrasamvara und Bhairab. Im Obergeschoss gibt es eine Kapelle, in der Buddha als Naga-König dargestellt ist, umgeben von 16 Weisen; in einer weiteren Kapelle befinden sich Darstellungen der acht Medizinbuddhas und eine Ausgabe des Kanjur (tib.: bka' 'gyur), des 1. Teils des tibetischen Kanons, der Schriften mit den Worten Buddhas enthält.

Der Ramoche-Tempel steht seit 2001 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (5-411).

  • Wāng Yǒngpíng 汪永平: Lāsà jiànzhù wénhuà yíchǎn 拉萨建筑文化遗产 (Architektonisches Kulturerbe in Lhasa. Nanjing, Dōngnán dàxué chūbǎnshè 东南大学出版社 2005), ISBN 7-5641-0024-9.
  • Françoise Pommaret: Lhasa in the Seventeenth Century. The Capital of the Dalai Lamas. Brill, Leiden / Boston / Köln 2003, ISBN 90-04-12866-2.
  • Stephen Batchelor: The Tibet Guide. London 1987, ISBN 0-86171-046-0.
Commons: Ramoche-Tempel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tempel in Tibet restauriert (Xinhua/China.org.cn, 26. Dezember 2005)
  • Ramoche Temple (Memento vom 19. April 2013 im Webarchiv archive.today) (englisch)

Einzelnachweise

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  1. Friedemann Berger: Gesichter Tibets. Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 2002, ISBN 7-119-01343-2, S. 175–176.
Ramoche-Tempel (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
ར་མོ་ཆེ་གཙུག་ལག་ཁང༌; ra mo che gtsug lag khang; Ramoche Tsuglagkhang

Koordinaten: 29° 39′ 31″ N, 91° 7′ 50″ O